Fortbildungsthemen

Alle Fortbildungsthemen kenne ich aus eigener beruflicher Perspektive als langjährige Mitarbeiterin der Lebenshilfe, Beratungstätigkeiten in Kriseneinrichtungen, Vereinen gegen sexualisierte Gewalt und aus den Erfahrungen in eigener Praxis für systemische Therapie.

Fortbildung für Mitarbeitende in Einrichtungen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit geistigen, körperlichen oder seelischen Beeinträchtigungen und andere Interessierte.

Sexualität ist ein Grundbedürfnis und ein wesentlicher Teil der Persönlichkeit eines Menschen. Um die eigene Sexualität selbstbestimmt leben zu können ist es wichtig,
sie zu kennen und zu verstehen.

Die aufwühlenden und sich verändernden körperlichen und seelischen Bedürfnisse verunsichern und überfordern viele junge Menschen. Nicht selten kommt es zu ungewöhnlichen Verhaltensweisen, die jedoch nicht mit der Sexualität in Zusammenhang gebracht werden.
Menschen mit geistigen Beeinträchtigungen durchlaufen die gleichen sexuellen Entwicklungsphasen wie alle Menschen, wenn auch teilweise langsamer oder unvollständig. 

Es zeigen sich manchmal Besonderheiten und Widersprüchlichkeiten, die damit zusammenhängen, dass die psychosexuelle Entwicklung ein Wechselspiel beinhaltet zwischen körperlichen, geistigen, emotionalen und sozialen Entwicklungsprozessen.
Menschen mit Beeinträchtigungen benötigen Ansprechpartner*innen mit Einfühlungsvermögen und Verständnis, um diese Entwicklungsaufgaben gut bewältigen zu können. 

Themen:

  • Die Entwicklung der Sexualität
  • Sexuelle Bedürfnisse in den verschiedenen Phasen der Entwicklung
  • Die emotionale Entwicklung in Bezug auf die Sexualität
  • Die krisenreiche Pubertät
  • Angemessene Unterstützung, Beratung und Begleitung

Fortbildung für Mitarbeitende in Einrichtungen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit geistigen, körperlichen oder seelischen Beeinträchtigungen und andere Interessierte.

Sexualität ist Lebensenergie und beinhaltet weitaus mehr als die körperliche Befriedigung von Bedürfnissen. Sexualität ist Kommunikation und kann ein Gefühl des Angenommenseins und der Zugehörigkeit vermitteln.
Sexualität kann aber auch verunsichern, Angst machen, überfordern. 

Sexualität wird in Bezug auf Menschen mit Beeinträchtigungen noch immer tabuisiert, als gefährlich eingestuft oder verniedlicht.
Gemeinsame Grundhaltungen, eine offene Atmosphäre und ein regelmäßiger Austausch über Themen der Sexualität sind wesentliche Voraussetzungen, um auftretende Fragestellungen und Probleme überhaupt erst wahrnehmen zu können.

Themen:

  • Was behindert die Sexualität
  • Die Bedeutung einer gemeinsamen Grundhaltung zum Thema Sexualität
  • Umgang mit sexuell auffälligem Verhalten
  • Paar- und Sexualberatung im Betreuungsalltag
  • Sexualbegleitung
  • Pornografie
  • Zusammenarbeit mit Eltern oder anderen Angehörigen

Fortbildung für Mitarbeitende in Einrichtungen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit geistigen, körperlichen oder seelischen Beeinträchtigungen und andere Interessierte.

  • Was passiert beim Frauenarzt?
  • Wie funktioniert ein Zungenkuss?
  • Warum stöhnen Menschen beim Sex?
  • Was bedeutet Homosexualität?
  • Was ist ein Samenerguss?
  • Wie macht man Liebe mit sich selbst?

Kommen Sie manchmal ins Schwitzen, wenn Sie unerwartet mit so persönlichen Fragen konfrontiert werden? Ideal wäre es, wenn Fragen direkt beantwortet werden können. Denn häufig wird die Not übersehen, die sich dahinter verbirgt.
Eine sexuelle Beratung oder Aufklärung muss eindeutig sein und individuell auf die jeweilige Person abgestimmt. Auch wenn kein erkennbarer Wunsch nach einer aktiven gelebten Sexualität erkennbar wird, ist Wissensvermittlung sinnvoll und wichtig.
Sexuelle Aufklärung ist der wirksamste Schutz gegen sexualisierte Gewalt.
Isolierte Aufklärungs- und Präventionskurse, können eine umfassende sexuelle Aufklärung nicht allein leisten. Deshalb ist eine sexualpädagogische Begleitung im Alltag wichtig.

Themen:

  • Wie kommen Sie ins Gespräch über Sexualität?
  • Wie schaffe ich es die Dinge beim Namen zu nennen?
  • Was sind geeignete Methoden und Aufklärungsmaterialien?

Fortbildung für Mitarbeitende in Einrichtungen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit geistigen, körperlichen oder seelischen Beeinträchtigungen und andere Interessierte.

Heute werden Themen wie Sexualität und Sexualisierte Gewalt in Unterstützungssystemen für Menschen mit Beeinträchtigungen nicht mehr so stark tabuisiert. Manchmal geraten die Begrifflichkeiten aber durcheinander oder werden verwechselt. Das kann dazu führen, dass es zu schnell zu Vorverurteilungen oder Zuschreibungen einerseits kommt, andererseits aber Straftaten übersehen werden.
Übergriffiges Verhalten kann sehr verschiedene Hintergründe haben, zum Beispiel:

  • Fehlende sexuelle Bildung, fehlender Zugang zu geeigneten Informationen
  • Fehlende Peergruppen, Mangel an Gelegenheit
  • Unreife sexuelle, soziale, emotionale, geistige Entwicklungen
  • Besondere Formen von Beeinträchtigungen oder andere Besonderheiten
  • Selbst erlebte sexualisierte, körperliche oder psychische Gewalt
  • Das Empfinden eigener Ohnmacht und ein fehlendes Selbstwertgefühl

Nur wenn der Grund für ein Verhalten klar ist, kann eine passende Intervention oder Unterstützung angeboten werden.

Themen:

  • Doktorspiel oder Übergriff?
  • Häufige Hintergründe von jugendlichen Täter*innen
  • Interventionen bei sexuell übergriffigem Verhalten
  • Gefahrenanalyse 
  • Angemessene Unterstützung und Begleitung

Fortbildung für Mitarbeitende in Einrichtungen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit geistigen, körperlichen oder seelischen Beeinträchtigungen und andere Interessierte.

Bei sexualisierter Gewalt besteht ein Machtgefälle.
Die betroffene Person kann sexuellen Handlungen nicht zustimmen, aufgrund mangelnder körperlicher, psychischer, kognitiver, sprachlicher und sozialer Fähigkeiten.
Menschen mit geistigen, körperlichen, seelischen Beeinträchtigungen
oder Beeinträchtigungen der Sinne werden überdurchschnittlich häufig Opfer sexualisierter Gewalt.

Sexualisierte Gewalt wird oft nicht erkannt. Täter und Täterinnen kommen fast immer aus dem direkten sozialen Umfeld der betroffenen Person.

Die Auswirkungen sexualisierter Gewalt in der Kindheit/Jugend oder im Erwachsenenalter können sehr unterschiedlich sein und werden oft fehlinterpretiert oder der Behinderung zugeschrieben. Unter anderem kommt es häufig zu Störungen der Beziehungsfähigkeit, teilweise aber auch zu unangemessen sexualisierten Verhaltensweisen.
Mitarbeiter*innen unterstützender Wohnformen müssen sich mit übergriffigen Verhaltensweisen auseinandersetzen.

Themen:

  • Häufige Auswirkungen sexualisierter Gewalt 
  • Täter*innen-Strategien
  • Handlungsleitlinien bei Verdacht auf sexualisierte Gewalt
  • Institutionelle Präventionsmaßnahmen 

Punktuelle oder umfassende individuelle Prozessbegleitung für Leitende und Mitarbeitende in Einrichtungen für Menschen mit geistigen/körperlichen/seelischen Beeinträchtigungen

Menschen mit geistiger, körperlicher oder seelischer Behinderung oder mit Beeinträchtigungen der Sinne sind überdurchschnittlich häufig von sexualisierter Gewalt betroffen. Täter*innen kommen fast immer aus dem persönlichen Umfeld der Betroffenen.
Es ist mittlerweile wissenschaftlich erforscht und unumstritten, dass sexuelle Gewalt in besonderem Maße dort stattfindet, wo Themen wie Sexualität und sexualisierte Gewalt tabuisiert werden.
Sexualisierte Gewalt wird oft nicht erkannt oder einem Verdacht wird nicht ausreichend nachgegangen. Ein Schutzkonzept schützt nicht, wenn es ausschließlich als Papier oder Onlineversion verfügbar ist. Ein Schutzkonzept wirkt vielmehr dadurch, dass es:

  • Themen zur Sexualität enttabuisiert
  • die Selbstkompetenzen der Mitarbeiter*innen und der Klient*innen fördert
  • eine Kultur des Hinsehens und damit eine permanente Sensibilisierung für dieses Thema erzeugt
  • Transparenz schafft
  • möglichst viele Menschen miteinbezieht 
  • individuell für die jeweilige Einrichtung angepasst wird
  • eine kritische Risikoanalyse institutioneller Schwachstellen beinhaltet
  • In regelmäßigen Abständen überprüft und aktualisiert wird

Die Erstellung eines Schutzkonzeptes ist also ein Prozess, für den man einen längeren Zeitraum einplanen muss. In einem Zeitraum von ein bis zwei Jahren finden intensive Reflexions- und Diskussionsprozesse mit allen Beteiligten statt, deren Ergebnisse zu einem Schutzkonzept führen (vgl. SCHLOZ et al. 2017, 28)

Mitarbeiter*innen von Wohneinrichtungen und Beratungsstellen

Die Arbeit mit traumatisierten Menschen stellt eine besondere Herausforderung dar.
Die Auswirkungen traumatischer Erlebnisse in der Kindheit/Jugend oder im Erwachsenenalter werden oft fehlinterpretiert.
Psychosomatische Erkrankungen, psychische Erkrankungen, Verhaltensauffälligkeiten oder Störungen der Beziehungsfähigkeit können Folgen traumatischen Erlebens sein und als unbewusste oder bewusst ablaufende Überlebens- und Bewältigungsstrategien verstanden werden.
Frauen und Männer leiden oft ein Leben lang unter traumatisierenden Erlebnissen.
Dies spiegelt sich in vielen Alltagssituationen wieder.
In diesem Seminar beschäftigen wir uns mit Grundlagen, häufigen Auswirkungen seelischer Traumata, sowie einigen Unterstützungsmöglichkeiten.

Themen:

  • Trauma und eine posttraumatische Belastungsstörung
  • Flashbacks, Trigger, Dissociation
  • Grundsätze in der Arbeit mit Betroffenen
  • Möglichkeiten und Grenzen in der Alltags-Begleitung
  • Möglichkeiten und Grenzen in der therapeutischen Begleitung

Fortbildung für alle Interessierten

Im deutschen Sprachraum sind rund 80 Prozent der Informationen auf einem Sprachlevel (Level C) verfasst, welches 40% der Menschen nicht verstehen (Quelle: Capito Berlin)
Viele wichtige Informationen von Behörden, Ämtern, Institutionen, Firmen, Medien oder kulturellen Einrichtungen sind für deren Empfänger*innen nicht verständlich.
Möglichst alle Menschen sollen wichtige Informationen verstehen können.
Das Lesen und Verstehen von Texten ist eine wesentliche Voraussetzung für ein selbstbestimmtes Leben. 

In diesem Seminar lernen Sie Grundlagen und Regeln der Leichten Sprache kennen.
Sie lernen worauf es ankommt, wenn Sie einen Text übersetzen oder verfassen.
Sie werden viel Üben in diesem Seminar.
Nur so werden Sie lernen, diese Regeln auch anzuwenden.

Methoden:
Impulsreferate,
Arbeit in Kleingruppen,
Viele praktische Übungen

Fortbildung für Mitarbeitende in Einrichtungen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit geistigen oder seelischen Beeinträchtigungen und andere Interessierte.

Das biologische Alter eines Menschen entspricht meist dem tatsächlichen Lebensalter. Kognitive, soziale Fähigkeiten, Umgangsformen und die Beherrschung von Kulturtechniken geben nur bedingt Aufschluss über die emotionale Reife eines Menschen.
Bei Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen kann die emotionale Entwicklung stark verzögert oder unvollständig ablaufen. Die Entwicklung der emotionalen Kompetenzen wird bisher jedoch wenig berücksichtigt. Das führt nicht selten zu permanenten Überforderungssituationen, da existenzielle Grundbedürfnisse übersehen werden. Massive Verhaltensauffälligkeiten, psychosomatische, psychische Erkrankungen (z.B. Depressionen, Angststörungen, Psychosen) können die Folgen sein.
Das Phasenmodell der emotionalen Entwicklung (SEED) bietet eine gute Grundlage zum Erfassen des emotionalen Entwicklungsstandes. Dies fördert ein besseres Verstehen erwachsener Menschen mit ungewöhnlichen Verhaltensweisen und den dahinterstehenden emotionalen Bedürfnissen. 

Diese Fortbildung gibt eine Einführung zum Ansatz der emotionalen Entwicklung. Die Fortbildung befähigt nicht zur Erhebung der SEED-Diagnostik.

Themen:

  • Das Phasenmodell versus Normalisierungsprinzip
  • Die Phasen der Entwicklung
  • Pädagogisch-therapeutische Interventionen zu den verschiedenen Phasen der Entwicklung
  • Fallstricke in der Begleitung von erwachsenen Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen

Inklusion bedeutet eine selbstverständliche Teilhabe aller Menschen in allen Bereichen der Gesellschaft. Mitarbeitende von Fachberatungsstellen fühlen sich manchmal verunsichert oder überfordert in der Beratung. 

Jeder Mensch ist ein Individuum und den typischen Menschen mit Behinderung gibt es nicht. Dennoch ist es hilfreich, sich mit Begrifflichkeiten, der Sprache und unterschiedlichen Lebenswirklichkeiten zu beschäftigen, um eine angemessene und wertschätzende Begegnung zu ermöglichen.

Inhalte:

  • Welche Begrifflichkeiten und Definitionen sind korrekt?
  • Warum sind Menschen mit Beeinträchtigungen einem erhöhten Gefährdungs-Risiko ausgesetzt, Opfer von Gewalt zu werden?
  • Wie gelingen ein guter Kontakt und ein respektvoller Umgang?
  • Welche Strategie der Entlastung gibt es, während der Beratung?
  • Wie gehe ich mit individuellen Bedürfnissen um?
  • Was bedeutet Leichte Sprache und welche Regeln sind auf die Gesprächssituation übertragbar?